Treppensteiger, auch Treppenraupe genannt, unterstützen Menschen, die auf die Nutzung eines Rollstuhls angewiesen sind, in den eigenen vier Wänden unabhängig und selbstständig zu agieren.
Vorteile eines Treppensteigers
- Treppenraupen sind eine Möglichkeit, Ihre mehrgeschossige Wohnung für Sie wieder zugänglich zu machen. Die Etagenanzahl ist dabei unerheblich.
- Sind Sie ein aktiver Rollstuhlfahrer, können Sie die Treppenraupe selber bedienen und eigenständig Stufen hinauf oder hinuntergelangen.
- Bauliche Änderungen sind für die Nutzung des Geräts nicht notwendig.
- Manche Modelle sind leicht und eignen sich für den Transport im Auto und beispielsweise für die Mitnahme in den Urlaub.
Nach der Entscheidung des BSG handelt es sich bei diesem Zusatzgerät zum Rollstuhl um ein notwendiges Hilfsmittel im Sinne des § 182 b RVO, das dem Behinderten die Überwindung von Treppen in und außerhalb der Wohnung mit Hilfe einer Person ermöglicht, während sonst die Mithilfe weiterer Personen notwendig wäre.
1. Treppensteiger, die eine Hilfsperson erfordern
Der Nutzer wird auf der Treppenraupe, auch Treppenkuli oder Treppensteiger genannt, von einer Begleitperson die Treppe hinauf oder hinunter gefahren. Diese Variante lässt sich unterteilen in „spezielle“ Treppenraupen, die an einen bestimmten Rollstuhl angepasst werden, und „universelle“ Treppenraupen.
Die angepassten Modelle werden eher im privaten Bereich angewendet und in der Regel von den Angehörigen oder einer Begleitperson bedient. Im öffentlichen Bereich eignen sich universelle Treppenraupen, die über eine Plattform und einer versenkbaren Auffahrrampe verfügen. Mit ihnen können Nutzer von Rollstühlen aller Art transportiert werden, wie z.B. Elektro-Rollstühle, Schiebe-Rollstühle, Kinder-Rollstühle und Selbstfahrer-Rollstühle.
2. Selbstfahrer-Treppensteiger
Die Selbstfahrer-Treppenraupe kann von aktiven Rollstuhlfahrern ohne fremde Hilfe bedient werden. Voraussetzungen hierfür sind, dass die notwendigen Abmessungen des Treppenhauses gegeben sind, und dass der Nutzer körperlich dazu in der Lage ist, die Treppenraupe zu bedienen.
Was kosten Treppenraupen bzw. Treppensteiger?
- Treppenraupe, die an einen bestimmten Rollstuhl angepasst wird (Hilfsperson erforderlich): ab 4.500 Euro
- Universelle Treppenraupe, die über eine Plattform verfügt und mit allen Rollstuhlarten genutzt werden kann (Hilfsperson erforderlich): ca. 10.000 Euro
- Selbstfahrer-Treppenraupe, die an einen bestimmten Rollstuhl angepasst wird (keine Hilfsperson erforderlich): ca. 10.000 Euro
Besonderheiten von Treppenraupen
Treppenraupen lassen sich nur für die Überwindung von geraden Treppen einsetzen. Sehr kurze oder geschwungene Stufen bereiten den Treppenraupen Schwierigkeiten, da in diesen Fällen der Halt nicht ausreichend gegeben ist. Bei einer Treppenraupe, die eine Hilfsperson erfordert, hat der betroffene Rollstuhlfahrer nicht die Selbstständigkeit, die er z.B. mit einem fest montierten Treppenplattformlift hat.
Ein wesentlicher Vorteil bei Treppenraupen ist, dass keine baulichen Veränderungen an der Treppe selbst durchgeführt werden müssen und somit keine Genehmigungen von Seiten des Vermieters benötigt werden. Kleinere und leichtere Modelle lassen sich relativ schnell zerlegen und bei Ausflügen im Kofferraum eines PKWs transportieren.